Erfahrungsbericht einer Spenderin

Renate Harmeling
Mein Weg zur Stammzellspende

Juni 1995
Ich folgte einem Aufruf von „Wolfsburg hilft“, sich im Schulzentrum in Fallersleben 10 ml Blut zur Typisierung abnehmen zu lassen, um sich als potentieller Spender registrieren zu lassen.

August 1997
In einem Schreiben der Spenderdatei fragte man nach, ob man mit meinem eingefrorenen Restblut weitere Testungen durchführen dürfe, da erste Übereinstimmungen der Gewebemerkmale mit denen einer Patientin/eines Patienten vorlägen. Das Einverständnis habe erteilt, doch bei diesen Testungen fiel ich wieder heraus und hörte lange nichts mehr von der Datei.

Juni 2002
Erneutes Anschreiben und die Bitte, mir zwei Ampullen Blut (20 ml) vom Hausarzt abnehmen zu lassen.

Mitte Juli 2002
Ein weiteres Schreiben erreichte mich, in dem mir mitgeteilt wurde, dass auch bei der vorangegangenen Testung meine Werte mit denen einer Patientin/eines Patienten übereinstimmen würden und man mich erneut fragen möchte, ob die Bereitschaft zur Stammzellspende weiterhin Bestand hätte. Selbstverständlich blieb es bei meinem Einverständnis.

Ende Juli 2002
Hier wurde mir noch einmal Blutabnahmematerial (4 Ampullen) zugesandt, um letzte Testungen durchführen zu können. Auch diese Entnahme führte mein Hausarzt durch.

13. August 2002
Voruntersuchungstermin in Dresden, um meinen eigenen Gesundheitszustand auf „Herz und Nieren“ zu prüfen. Doch durch das Jahrhunderthochwasser in Dresden, musste kurzfristig ein Ersatztermin in Anspruch genommen werden.

15. August 2002
Die o.g. Voruntersuchung fand in Hameln statt und der Termin für die Stammzellspende wurde abgesprochen. Bei mir hat man sich für das „Absammeln“ der Stammzellen aus dem zirkulierenden Blut entschieden, eine Methode, die inzwischen am häufigsten angewandt wird und sowohl die Narkose als auch einen stationären Krankenhausaufenthalt einspart.

22. – 26. August 2002
Morgens und Abends habe ich mir eine Spritze durch die Bauchdecke gegeben, die die Produktion der Stammzellen angeregt und die überschüssigen Zellen in den Blutkreislauf ausgeschwemmt hat, wo sie dann, mit Hilfe eines Zellseparators, herausgefiltert werden konnten.

25. August 2002
Ankunft in Dresden.

26. August 2002
Mein Tag X war gekommen. Das Absammeln der Zellen dauerte 6 Stunden und lief völlig problemlos ab.

27. August 2002
Abreise nach Wolfsburg und bereits am nächsten Tag konnte ich meiner beruflichen Tätigkeit wieder nachgehen.

Ende September 2002
Ein letzter Termin bei meinem Arzt, wo mir noch einmal etwas Blut abgenommen wurde, um es zu Kontrolluntersuchungen nach Dresden zu schicken.

Nach ca. 3 Monaten werde ich nun erste Informationen über die/den unbekannten Empfänger/in erhalten. Ich bin schon sehr gespannt darauf und wünsche mir natürlich, dass meine Zellen angewachsen sind und dadurch ein Weiterleben möglich wird.

Fazit:
Es ist ein gutes Gefühl, jemandem mit so geringem Aufwand helfen zu können und ich würde mich riesig freuen, wenn noch viele Menschen „Meinem Weg zur Stammzellspende“ folgen würden. Übrigens, ich würde es jederzeit noch einmal tun.