Stammzellspendergewinnung

Zur Tabelle: Spenderzahlen nach Jahren
Anleitung zur Verwendung des Typisierungs-Sets


Ab sofort gibt es eine Alternativmethode, um sich typisieren zu lassen. Anstatt der Blutabnahme reicht jetzt ein Wangenschleimhautabstrich, der einfach und völlig schmerzfrei durchgeführt werden kann. Unsere neuen Spender werden im Norddeutschen Knochenmark- und Stammzellspender-Register gGmbH (NKR) registriert.

Wichtige Information zum Wangenschleimhautabstrich: Es handelt sich hierbei um die Gewinnung von Mundschleimhautzellen für eine genetische Untersuchung.

Jeder gesunde Erwachsene im Alter zwischen 17 – 55 Jahren mit einem Mindestgewicht von 50 kg, kann sich in das NKR (Norddeutsches Knochenmark- u. Stammzellspender-Register) aufnehmen lassen. Die Chance, jemals als Stammzellspender in Frage zu kommen, liegt bei 1:20.000 und 1:mehreren
Millionen.

Schritt 1:
Die Typisierung

Ausschlusskriterien:
Dazu gehören Personen, die nach den Richtlinien der Bundesärztekammer einer Risikogruppe angehören oder an einer der folgenden Erkrankungen leiden:

  • Erkrankung des Herz-Kreislauf- Systems wie z.B. koronare Herzkrankheit, Herzinfarkt,
    Herzschwäche, behandlungsbedürftige Herzrhythmusstörungen, schlecht eingestellter
    Bluthochdruck
  • Erkrankung der Atemwege: z.B. schweres Bronchial-Asthma, chronische Bronchitis,
    Lungenfibrose, Lungenembolie
  • Erkrankung des Blutes, Blutgerinnungssystems oder der Blutgefäße: z.B. autoimmunbedingte
    Anämien, Hämophilie A, tiefe Venenthrombose
  • Erkrankung des Autoimmunsystems: z.B. rheumatoide Arthritis (Rheuma), Kollagenosen, Morbus
    Crohn, Colitis ulcerosa
  • Krankheiten, die als bösartig gelten (Krebserkrankung)
  • Krankheiten, die infektiös sind: z.B. noch nicht ausgeheilte Hepatitis B oder C, chronische
    Borreliose, HIV-Infektion
  • Personen mit einer Fremd-Organtransplantation bzw. Fremd-Gewebetransplantation wie Niere,
    Herz, Haut, Hornhaut, Hirnhaut, Achillessehne
  • Personen, die an einer Suchterkrankung leiden, z.B. Alkohol oder Drogen, sowie
    Medikamentenabhängigkeit

Zuerst muss der Spender ein Formular mit seinen persönlichen Daten ausfüllen und damit sein
schriftliches Einverständnis (mit jederzeitigem Rücktrittsrecht) zu dem anschließendem Wangenabstrich geben. Diese Probe wird im Labor auf die Gewebemerkmale hin untersucht und unter einer anonymisierten Spendernummer im ZKRD (Zentrales Knochenmarkspender-Register) eingestellt. Die Daten stehen somit weltweit für Suchende zur Verfügung.

Schritt 2:
Die Bestätigungstypisierung

Stimmen die Gewebemerkmale mit denen eines Patienten überein, erfolgt eine nochmalige Überprüfung
der Gewebemerkmale aus einer unabhängigen Blutprobe.

 

Schritt 3:
Die Voruntersuchung

Ist der „genetische Zwilling“ gefunden, findet ein ausführliches ärztliches Aufklärungsgespräch statt und
nach seiner nochmaligen Einwilligung zur Stammzellspende, erfolgt eine gründliche körperliche
Untersuchung bzw. weitere Blutuntersuchungen, um sämtliche Risiken – für Spender und Patient –
auszuschließen.

Schritt 4:
Die Spende

Die periphere Stammzellentnahme (wird in 80 % der Fälle angewandt)

  • Dem Spender wird über 4-6 Tage der körpereigene, hormonähnliche Stoff G-CSF verabreicht, der
    auch natürlich im Körper vorhanden ist. Dieses Medikament regt die Stammzellproduktion an.
    Die Überproduktion der Stammzellen wird in das periphere Blut ausgeschwemmt und können
    dann über ein spezielles Verfahren direkt aus dem Blut gewonnen werden (ähnlich einer Dialyse).
  • Während der Gabe des Medikaments können grippeähnliche Symptome auftreten.
  • Es ist kein stationärer Klinikaufenthalt notwendig.
  • Dieses Verfahren wird bereits seit 1996 angewandt. Langzeitnebenwirkungen sind nach dem heutigen Forschungsstand nicht belegt.

Die Knochenmarkentnahme

  • Unter Vollnarkose wird dem Spender ca. 1 Liter Knochenmark-Blutgemisch aus dem
    Beckenkamm entnommen.
  • In dem Gemisch befinden sich ca. 5 % des Gesamtknochenmarks, das sich innerhalb von etwa 2
    Wochen vollständig im Körper regeneriert.
  • Nach der Entnahme kann für wenige Tage ein lokaler Wundschmerz entstehen – ähnlich dem
    einer Prellung.
  • Zur Knochenmarkentnahme bleibt der Spender für 2-3 Tage im Krankenhaus. Anschließend sollte
    der Spender nach Rücksprache mit der Entnahmeklinik zur Erholung für eine Woche zu Hause
    bleiben.
  • Das Risiko dieser Entnahmemethode beschränkt sich im Wesentlichen auf das Narkoserisiko.

Die Entscheidung, welche der beiden Methoden der Transplanteur für den betreffenden Patienten
favorisiert, richtet sich nach den Belangen des Patienten. Der Spender entscheidet aber letztlich, welcher
Methode er zustimmt. Bei beiden Verfahren werden alle anfallenden Kosten (Reisekosten,
Verdienstausfall etc.) des Spenders übernommen.

Mitarbeiter der VOLKSWAGEN AG in Wolfsburg können sich in allen Sanitätsstellen und im Gesundheitszentrum rund um die Uhr kostenlos typisieren.

Und so einfach geht’s:

Bitte beachten: Ca. 30 Minuten vor dem Abstrich nicht mehr essen/rauchen.

Die Verpackung öffnen und den Watteträger herausnehmen. Dabei die Watte nicht mit den Fingern berühren. Den Watteträger nur einmal verwenden. Bitte mit allen beiliegenden Watteträgern (2 St.) einen Abstrich durchführen.

Mit genügend Druck – mindestens 1 Minute lang – die Wangeninnenseiten abstreifen (Umschlagfalte des Oberkiefers). Durch eine Hoch-/Tiefbewegung und Rotation genügend Zellen der Schleimhaut aufnehmen. Benutzte Watteträger bitte 10 Minuten trocknen lassen, bevor sie versandfertig gemacht werden.

Das benötigte Material (Einverständniserklärung u. Wattestäbchen) können neue Spender im Büro von „Wolfsburg hilft“ erhalten oder in folgenden Arztpraxen bzw. Einrichtungen:

Internistin Hämatologie u. Onkologie
Dr. Katrin Heine
Kaufhofpassage 5-7
38440 Wolfsburg

Klinikum der Stadt Wolfsburg
Blutbank
Sauerbruchstraße 7
38440 Wolfsburg

Gemeinschaftspraxis
Dres. Gienapp/Tell/Sperber
Viehtrift 19
38442 Wolfsburg

Dr. Jörg Rutz
Almker Str. 10
38446 Wolfsburg (Hehlingen)

Zahnarzt Uwe Reckel
Theodor-Heuss-Str. 24
38444 Wolfsburg (Detmerode)

Praxisgemeinschaft
Dres. R. Urbach/Lars Knitter
Schachtweg 22
38440 Wolfsburg (Stadtmitte)

Fr. Dr. Levi
Mühlenkamp 13
38442 Wolfsburg (Fallersleben)

Praxis Angela Hartmann
Hattorfer Str. 21
38442 Wolfsburg

Dr. Patrick Abdul-Malak
Bahnhofstr. 31
38459 Bahrdorf

ES-Tec GmbH
Brandgehaege 16
38444 Wolfsburg

Zahnarztpraxis am Drömling
Dr. Angela Zilch
Klingemannstraße 5a
38448 Wolfsburg

Zahnarztpraxis
Karola Graber-Henschel
Porschestr. 38
38440 Wolfsburg

Volkswagen Groupservices
Stefan Neumann
Braunschweiger Str. 101
38444 Wolfsburg

sowie im Büro von
„Wolfsburg hilft e.V.“